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Erlebnisorientiertes Lernen

Was bedeutet die Arbeit im Kontext
des erlebnisorientierten Lernens?

 

Erlebnisorientiertes Lernen ist so alt wie die Menschheit selbst. Wir haben alle in unzähligen Situationen davon profitiert (zum Beispiel, als wir Gehen und Sprechen gelernt haben). Es ist eine bewährte Art des Lernens, die sich an alle möglichen Situationen mit Menschen verschiedenster Herkunft anpassen lässt. Es gibt keinerlei Einschränkungen aufgrund von Alter, Bildung, Erfahrung, Kompetenz, Herkunft oder Kultur.

EOL wird als ein Prozess beschrieben, bei dem „Verständnis, Wissen, Fähigkeiten und innere Haltung durch die Durchführung, Analyse und Reflexion von Übungen erweitert werden.”

Erlebnisorientiertes Lernen wird auch als übungsbasiertes oder aktives Lernen bezeichnet. Interaktives und mehrkanaliges Lernen hilft Inhalte besser und langfristiger abzuspeichern. Die Anregung beider Gehirnhälften erhöht den Lern- und dauerhaften Merkerfolg. Es entstehen weitere neuronale Verknüpfungen, die neue Muster entstehen lassen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die intensive Reflexion über die Erfahrungen und die Handlungen der einzelnen Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Erst durch das Reflektieren und somit das Bewusstwerden, ist ein Transfer der erworbenen Kompetenzen in die Alltagssituationen möglich. Die Reflexion ist erforderlich beim Übergang von der Erfahrung auf das Lernen; sie wirkt am effektivsten in der Hier-und-Jetzt-Situation, des Weiteren soll sie geschult und in der Zukunft für die Änderung der Gedanken und des Verhaltens verwendet werden. Daher ist das Wechselspiel zwischen Aktion und Reflexion als ein grundlegendes Prinzip des erlebnisorientierten Lernens zu betrachten.

Was ist das Besondere am erlebnisorientierten Lernen?

  • Erlebnisorientiertes Lernen ist im Gegensatz zum passiven Frontalunterricht ein aktiver Prozess, bei dem der/die Lernende mit einbezogen wird. Aktivität und Bewegung fördern das Lernen und Verarbeiten von Inhalten.

  • Beim erlebnisorientierten Lernen bildet die Erfahrung selbst die Lernplattform, und das Gelernte wird durch eingehende Analyse und Reflexion dieser Erfahrung weiterentwickelt und vertieft. Selbst Erlebtes hinterlässt immer tiefere und nachhaltigere Eindrücke als nur Gehörtes und Gelesenes

  • Jede einzelne Teilnehmerin und jeder einzelne Teilehmer wird dazu angeregt, sich die Lernpunkte selbst zu erarbeiten. TeilnehmerInnen werden dabei moderiert und betreut, es gibt kein theoretisches Auswendig-Lernen. Das tiefe Verankern von Wissen entsteht durch Wiederholungen.

  • Jede einzelne Teilnehmerin und jeder einzelne Teilehmer lernt das, was für ihn oder sie gerade als Thema angezeigt wird. Es gibt keine „richtigen” Ideen, festen Regeln oder perfekten Verhaltensweisen, die jeder lernen und anwenden muss.

  • Die Lernenden stehen bei dieser Art des Lernens im Mittelpunkt. Das steigert die Motivation, das Gelernte später auch im Alltag zu nutzen.